Chronik - 01.08.2012:
Das Halberger Marienbrünnchen

Weitere Folge der Reihe "Unsere Denkmäler im Bild"

Im August soll das Denkmal "Marienbrünnchen" in bzw. bei Halberg - als nunmehr achter Beitrag in unserer Reihe "Unsere Denkmäler im Bild" - vorgestellt werden.
Im Jahr 2007 wurde die Wasserquelle Marienbrünnchen zwar als Baudenkmal unter Denkmalschutz gestellt. Aber bis 2009 war das Pumpenhäuschen im Verfall und die mit einem Schachtdeckel versehene Quelle von Brombeergestrüpp überwuchert. Der Weg parallel zum Halberger Bach war Teil einer Pferdeweide und als solcher gar nicht mehr erkennbar.
Halberger Quelle, von Brombeergestrüpp überwuchert (2006).
Halberger Quelle, von Brombeergestrüpp überwuchert (2006).
Das Marienbrünnchen war nahezu unsichtbar: ein Ort, der seine alten Funktionen verloren hatte, ein verlassener Ort.
Aber auch ein Ort, der nun wieder sichtbar gemacht wurde. Ein Ort, der bedeutsam ist für die Ortsgeschichte. Ein Ort der Legenden, lange vergessen, der seit 2010 wieder begehbar geworden ist. Aber was ist heute zu sehen?
Brünnchen und Pumpenhäuschen im Jahr 2010.
Brünnchen und Pumpenhäuschen im Jahr 2010.
Das Areal des Marienbrünnchens im Norden des Weilers Halberg ist eine Senke in bewegtem Gelände am Rande des Nutscheids, das auf Grund zahlreicher Gerinne (Halberger Bach und andere Rinnsale) sowie Quellaustritte feuchte bis nasse Bodenverhältnisse aufweist. Das Gebiet liegt im Landschaftsschutzgebiet, das angrenzende Tal des Halberger Bachs ist Naturschutzgebiet.
Ursprünglich wurde diese Quelle zur Wasserversorgung von Halberg genutzt. Von 1923 bis 1963 war sie dann Bestandteil der örtlichen Wasserversorgung im Raum Bödingen, wobei sie selbst in Trockenperioden stetig Wasser lieferte. Das Quellwasser wurde bergauf in einen Wasserturm in Bödingen gepumpt und von da aus weiterverteilt. Erst mit dem Bau der Wahnbachtalsperre und der großräumigen zentralen Wasserversorgung wurde dieses lokale Netz des Wasserleitungsvereins Bödingen überflüssig. Der Wasserturm ist - im Gegensatz zum Pumpenhäuschen in der Nähe der Quelle - heute nicht mehr erhalten.
Quelle im Jahr 2009, vom Gestrüpp befreit.
Quelle im Jahr 2009, vom Gestrüpp befreit.
Dem Halberger Quellwasser wurde sogar eine heilende Wirkung nachgesagt, besonders bei Augen- und Ohrenleiden. Daher kamen früher Kranke teils von weit her zur dieser Quelle.
Der Legende zufolge soll die Wasserader der hier austretenden Quelle (passenderweise auch Muttergottesbrünnchen genannt) unmittelbar unter dem Marienaltar der Bödinger Wallfahrtskirche "Zur Schmerzhaften Mutter" verlaufen (vgl. "Denkmäler: Die Bödinger Wallfahrtskirche").
Der Ort ist somit Teil der Legenden des Marienbildstifters Christian von Lauthausen und der Wallfahrtstraditionen Bödingens (vgl. "Tradition und Brauchtum") und hat daher seinen Namen "Marienbrünnchen".
So schön sah die Quelle dann im Jahr 2011 aus.
So schön sah die Quelle dann im Jahr 2011 aus.
Der Anstoß für die Aufwertung kam vom Heimatverein Bödingen. Die Umsetzung war eine der Maßnahmen des Regionale-2010-Projektes "Natur und Kultur quer zur Sieg". Heute verläuft hier der Erlebnisweg Sieg - Marienweg.

 


 

Zum Hintergrund: Neugestaltung des Marienbrünnchens (2010)

Im Rahmen des Regionale-2010-Projektes "Natur und Kultur quer zur Sieg" wurde im Jahr 2010 die Aufwertung des Halberger Marienbrünnchens, des zugehöringe Pumpenhäuschens und des unmittelbaren Umgebungsareals in Angriff genommen (s. "Regionale 2010 - Neugestaltung des Marienbrünnchens").
Plakat zur Neugestaltung des Marienbrünnchens.
Plakat zur Neugestaltung des Marienbrünnchens.
Im März 2010 mündeten die langjährigen Bemühungen des Heimatvereins, das Marienbrünnchen wieder der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, in die feierliche Eingeweihung der restaurierten Brunnenanlage (vgl. "Einweihung des Halberger Marienbrünnchens").
Bürgermeister Pipke und Pastor Friedrichs gestalteten die Einweihung.
Bürgermeister Pipke und Pastor Friedrichs gestalteten die Einweihung.
Schließlich wurde im November des gleichen Jahres noch eine Informationstafel installiert (s. "Provisorische neue Info-Tafel am Marienbrünnchen"), auch mit Hinweisen auf die angeblich Augen und Ohren heilenden Kräfte dieses besonderen Wassers.

 


 

Die Reihe "Unsere Denkmäler im Bild"

Hier sind alle Beiträge aus unserer Reihe "Unsere Denkmäler im Bild" von 2012 in der Reihenfolge ihres Erscheinens zusammengestellt:
  1. Ankündigung unserer Reihe: Denkmäler im Bödinger Raum
  2. Denkmäler: Die Bödinger Wallfahrtskirche
  3. Denkmäler: Zwei sakrale Denkmäler in Driesch
  4. Denkmäler: Das Klostergut in Bödingen
  5. Denkmäler: Pumpe und Fachwerkhäuser in Auel
  6. Denkmäler: Pumpe und Votivkreuz Altenbödingen
  7. Denkmäler: Kapelle, Mühle, Wegekreuz in Oberauel
  8. Denkmäler: Fachwerkhofanlage in Niederhalberg
  9. Denkmäler: Das Marienbrünnchen bei Halberg
  10. Denkmäler: Das Holzwegekreuz in Oberhalberg
  11. Denkmäler: Die Bödinger Segensaltäre
  12. Denkmäler: Die sieben Heiligenhäuschen am Stationsweg
  13. Denkmäler: Fachwerkhaus und Kapelle in Bödingen

 


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hier:01.08.2012 - Das Halberger Marienbrünnchen
älter >19.07.2012 - Jubiläums-Festschrift im Stadtarchiv

 

 

 
 
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