Die Orte - Lauthausen

Lauthausen Lauthausen dürfte ein ähnliches Alter wie das heutige Altenbödingen haben. Demnach erfolgte die erste Besiedelung der Südhänge zur Sieg hin und die der Mittelterrasse unmittelbar über der Sieg etwa um 800 beginnend. Die Siedlung wird aber erst 1311 als Ludenhausen erwähnt. Von der Namensdeutung her ist abzuleiten, dass hier wohl ein Ludo in seinen Häusern gelebt haben muss. Diese Namensgebung, bestehend aus dem Gründer- oder Besitzernamen und der Endung "-hausen", ist weit verbreitet in dieser Siedlungsperiode.
Der Bödinger Raum zerfällt in drei Katastergemarkungen. Zu einer davon, nämlich der Gemarkung Lauthausen, gehören noch heute neben Lauthausen selbst die Siedlungen Berg, Bödingen mit Driesch, Halberg, Kningelthal, Niederhalberg, Oberhalberg mit Oppelrath und Oberauel. In dieser Einteilung überdauerten die ältesten mittelalterlichen Verwaltungseinheiten bis in die heutige Zeit.
Lauthausen
Dorfzentrum mit Josefskapelle in Lauthausen.

Die Lauthausener Josefskapelle

Die auf obigem Foto abgebildete Dorfkapelle in Lauthausen ist dem heiligen Josef von Nazareth geweiht und heißt daher Josefskapelle bzw. Kapelle Sankt Josef. Die Fachwerkkapelle wurde um 1850 erbaut und im Jahr 1965 umfassend renoviert.

Nachdem 1988 schwere Schäden am unter einer dicken Putzschicht verborgenen Fachwerkgebälk entdeckt worden waren, kam es erneut zu einer aufwändigen Sanierung, bei der nicht nur verfaulte Balken ersetzt, sondern auch die Gefache neu ausgemauert, das Dach mit Naturschiefer abgedeckt und einige weitere Maßnahmen durchgeführt wurden. Damals wurden auch zwei seitliche Buntfenster neu angebracht, die an die Bödinger Wallfahrt und an Christian von Lauthausen (s. u.) erinnern.

Im Jahr 2022 waren nach vielen Jahren erneut umfangreiche Arbeiten an der Kapelle erforderlich, die noch im gleichen Jahr durchgeführt wurden und die Kapelle wieder in einen hervorragenden Zustand versetzt haben.

Seit 2018 steht die Kapelle unter Denkmalschutz. Zu Ehren des Namenspatrons wird in der kath. Kirche seit 1955 jeweils zum 1. Mai ein eigener Gedenktag ("Josef der Arbeiter") begangen. Aus diesem Anlass veranstaltet die Lauthausener Dorfgemeinschaft an diesem Tag ein Maifest, das stets mit einer heiligen Messe an der Kapelle beginnt.

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Die Dorfgemeinschaft Lauthausen

Im Jahr 1986 wurde die Dorfgemeinschaft Hennef-Lauthausen e. V. gegründet (s. "Links"), die sich nicht nur um das oben erwähnte Maifest, sondern vor allem auch - stets in gutem Miteinander mit dem Heimatverein Bödingen - eigenständig um alle weiteren Belange der Ortschaft Lauthausen kümmert. Dabei versteht sich die Dorfgemeinschaft Lauthausen als Nachfolgeverein des ehemaligen Lauthausener Wasserleitungsvereins von 1925. Heute organisiert die Dorfgemeinschaft u. a. den "Lebendigen Adventskalender" in der Adventszeit sowie das jährliche Weihnachtssingen am Heiligen Abend (s. "Chronik" bzw. "Archiv"). Und natürlich hat sie sich die Pflege der Dorfkapelle zur Aufgabe gemacht.

Die prächtige alte Dorflinde vor der Kapelle in Lauthausen musste leider Ende Februar 2022 gefällt werden, da sie wegen massiven Pilzbefalls instabil geworden war und so eine große Bedrohung darstellte. Auch darum kümmerte sich die Dorfgemeinschaft, ebenso wie um das Pflanzen einer aus Samen der alten Linde gewachsenen neuen Linde.

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Lauthausen und seine Denkmäler

Selbstverständlich beherbergt auch Lauthausen als eine der ältesten Ortschaften im Kirchspiel Bödingen (vgl. "Statistik") einige der in die Hennefer Denkmalliste eingetragenen Objekte. Neben der oben bereits erwähnten Josefskapelle gehören u. a. ein Fachwerkhaus und ein Wegekreuz dazu.
Stationsweg - Station 1 in Lauthausen.
Stationsweg - Station 1 in Lauthausen.
Weiter gehört dazu der Stationsweg von Lauthausen nach Bödingen mit seinen sieben Stationshäuschen, von denen eines, nämlich das erste, in Lauthausen steht. Näheres über den Stationsweg mit seinen sieben Fußfällen ist in einem ausführlichen Beitrag unserer Reihe "Unsere Denkmäler im Bild" nachzulesen:
Wegweiser zum Stationsweg in Lauthausen. Wegweiser zum Stationsweg in Bödingen.
Wegweiser zum Stationsweg in Lauthausen und in Bödingen.
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Lauthausen und die Bödinger Wallfahrt

Zu den bekanntesten Lauthausenern dürfte zweifellos der Arbeiter Christian von Lauthausen gehören, der durch Aufstellen eines Vesperbildes der Gottesmutter Maria im 14. Jahrhundert den Bau der 1408 fertig gestellten Bödinger Wallfahrtskirche in Gang setzte (vgl. "Denkmäler: Die Bödinger Wallfahrtskirche") und so zum Mitbegründer der Wallfahrt nach Bödingen wurde. Noch heute ist sie auf neuen und alten Wallfahrtswegen lebendig (z. B. auf dem Stationsweg von Lauthausen nach Bödingen). Das führte dann 1424 auch zum Entstehen des Klosters Bödingen, das jedoch 1803 im Zuge der Säkularisation aufgehoben wurde (vgl. "Marienerscheinung, Kloster und Wallfahrt"). Ein im Jahr 1984 errichtetes Denkmal an der Bödinger Wallfahrtskirche erinnert an Christian von Lauthausen.
Denkmal von 1984 zur Erinnerung an Christian von Lauthausen.
Denkmal von 1984 zur Erinnerung an Christian von Lauthausen.
Im Rahmen von Wallfahrten spielt auch heute noch der oben bereits erwähnte Stationsweg eine wichtige Rolle, indem er Pilgern erlaubt, von der Lauthausener Josefskapelle (s. o.) betend nach Bödingen und zur dortigen Wallfahrtskirche zu gelangen.
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Lauthausen und der Naturschutz

Das Siegtal und die "Historische Kulturlandschaft Unteres Siegtal" - Naturschutz Lauthausen ist sehr schön in einer Siegschleife und einem naturnahen Umfeld gelegen. Die Ortschaft grenzt unmittelbar gleich an mehrere Naturschutzgebiete.

Zum einen steht das idyllische Tal zwischen Bödingen, Altenbödingen und Lauthausen als Naturschutzgebiet Sellbachtal, zum anderen das schöne Hanggebiet zwischen Lauthausen und Altenbödingen als Naturschutzgebiet Lauthausen-Altenbödinger Kulturlandschaft unter Schutz. Die Hänge der Sieg zwischen Lauthausen und Oberauel bilden einen Abschnitt eines weiteren Naturschutzgebiets namens Siegtalhänge, und schließlich grenzt Lauthausen im Süden noch an das Naturschutzgebiet Siegaue.

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Lauthausen und Hennef

Die bis dahin amtsfreie Gemeinde Lauthausen wurde im Zuge der kommunalen Neugliederung des Raumes Bonn im Jahr 1969 aufgelöst und - einschl. der zugehörigen Ortschaften - der gleichzeitig neu gebildeten Gemeinde Hennef (Sieg) eingegliedert. Wie oben schon erwähnt, gehört Lauthausen selbstverständlich der Gemarkung Lauthausen an.
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Lauthausen auf der Karte

(C) OpenStreetMap-Mitwirkende (CC BY-SA) Lauthausen
Karte von Lauthausen.
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Lauthausen und der Heimatverein

Silhouette von Bödingen - Symbol des Heimatvereins Bödingen Heute hat Lauthausen 558 Einwohner.*) Um die Belange von Lauthausen kümmert sich seit 1986 eigenständig die Dorfgemeinschaft Hennef-Lauthausen (s. "Links"). Zwischen der Dorfgemeinschaft und unserem Heimatverein gibt es ein gutes Miteinander, das sich besonders beim Zusammenwirken zur Heimat- und Gemeinschaftspflege und z. B. auch im gegenseitigen Besuch der Dorffeste niederschlägt. Viele der in der Dorfgemeinschaft Aktiven sind auch Mitglied im Heimatverein Bödingen und engagieren sich tatkräftig. Und nicht zu vergessen: Lauthausen verfügt über eine unserer großen Anschlagtafeln.

*) Stand der Einwohnerzahl: 9. Januar 2024, lt. Wohnplatzverzeichnis der Stadt Hennef.

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Beiträge zu Lauthausen in der Chronik

In folgenden neueren Beiträgen und Berichten innerhalb unserer "Chronik" wird Lauthausen erwähnt: Für sämtliche Beiträge seit 2008 siehe: "Archiv". Weitere Quellen siehe auch: "Links".
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<<<Mehr über die Ortschaft Kningelthal
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>>>Mehr über die Ortschaft Oberauel

 

 

 
 
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